Die Reduitbrigade 21 (R Br 21 «Berner Oberland») war eine von drei Reduitbrigaden der Festungstruppen der Schweizer Armee die 1947 neu geschaffen wurden. Mit der Armee 61 wurden sie dem Gebirgsarmeekorps 3 unterstellt und 1994 mit der Armee 95 abgeschafft.
Im Berner Oberland wurden vom 12. bis 14. Jahrhundert Befestigungsanlagen in Form vom Wehrmauern (Letzinen, Letzi Mülenen und Wimmis 13. Jh.) und Burgen errichtet.Im Zweiten Weltkrieg wurde das Berner Oberland aufgrund des Rückzugs der Armee ins Reduit befestigt. General Guisan legte die zu verteidigende Aussengrenze des Reduits für das Berner Oberland von Heiligenschwendi über Oberhofen am Thunersee, die Aarestellung in Einigen bis zur Simmentalsperre (Wimmis) fest. Sie lag mit ihren strategisch wichtigen Höhen nördlich des Thunersees und westlich des Sigriswilergrates vor der eigentlichen Reduitlinie Pilatus-Hohgant-Sigriswilergrat-Stockhorn-Kaiseregg-La Tsintre-Vanil Noir-La Tine–Rocher de Naye-Chillon.
Der Verein „Infanterie Festung + Berner Oberland“ hat sich bei seiner Gründung dem Erhalt, wenigstens eines kleinen Teils der riesigen umgesetzten Anstrengungen verschrieben. In vier Sperrstellen des Reduit, im Bereich des Tores zum Berner Oberland, oder auch das Tor zum damaligen Hauptquartier der Schweizer Armee in Interlaken, mit seinem Chef, General Henri Guisan betreut der Verein diverse Bunker-Anlagen.
Der spätere Einsatzraum der Reduitbrigade 21 wurde 1940 durch die 3. Division («Berner Division») mit dem Schwerpunkt Thunersee übernommen. Die Artilleriewerke im Raum der Kampfgruppe Thunersee hatten zusammen mit der mobilen Armeekorps- und Divisionsartillerie die Zentralfront Heiligenschwendi-Oberhofen-Kandergraben-Einigen-Simmentalsperre mit Feuer zu unterstützen. Im Mai 1941 wurde die 2. Division von ihren Befestigungsarbeiten zwischen Zihl (Thièle) und Saane (Sarine) abgezogen und in die Reduitstellung zwischen Stockhorn und Gastlosen verschoben.
Die Reduitbrigade 21 hatte den Auftrag, die Zugänge aus dem Mittelland in den Zentralraum (Reduit) zu sperren und die Schlüsselräume mit den Achsen Thun-Merligen-Interlaken im Raum Gunten, Thun-Spiez-Interlaken, Kandertal und Simmental im Raum Kandermündung Einigen bis Burgfluh Wimmis, Jaunpass in der Gegend von La Tsintre, Montbovon-Château-d’Oex bei La Tine sowie die Bewachung der Lötschbergbahn.
Für einen Gegner kam der schweizerische Alpenraum weniger als primäres Operationsziel in Frage, sondern als Umgehungsraum oder die Sicherstellung einer Nord-Süd-Verbindung.
Die Schweizer Armee unterhielt 174 befestigte Sperrstellen mit rund 2000 Geländerpanzerhindernissen und Infanteriebunkern oder Infanteriekanonenschilde, um diese zu schützen. Während des Zweiten Weltkriegs waren die Bunker mit Panzerabwehr- oder Artilleriegeschützen der Kaliber 4,7 cm und 7,5 cm sowie Maschinengewehren bewaffnet. Die Sperrstellen erhielten Feuerunterstützung durch in der Nähe befindliche Artilleriewerke und Artilleriestellungen.
Mit der Armee 61 wurden die Sperrstellen mit 9 cm Panzerabwehrkanonen und neuen Bunkern wie den Centi- und Vickers Bunkern sowie unterirdischen 8,1 und 12 cm Festungsminenwerfern modernisiert.
Letzte Änderung: 10. Juni 2024